rückblick: Olympia 2000
Die Bewerbung Berlins für die Olympischen Spiele im Jahr 2000 war ursprünglich als mauerüberwindendes Projekt gedacht. Zwar fanden kurz darauf Ost-und Westberlin auch ohne olympischen Gedanken zueinander, aber im nun aufflammenden hauptstädtischen Größenwahn wollten sich die Verantwortlichen nicht von ihrem Lieblingsprojekt trennen.
Auf Gegenwehr stieß die Idee jedoch bei vielen Berlinern. Neben zahlreichen Demonstrationen mit tausenden von Teilnehmern richteten sich auch viele Anschläge gegen die Oylmpia-Bewerbung. Auch auf internationalem Parkett kam Berlin nicht an. Nur 9 der 89 IOC-Mitglieder stimmten am 23. September 1993 für Berlin. Die Spiele fanden im australischen Sydney statt. Die Berliner Olympia GmbH, die die Bewerbung koordinierte, gab knapp 56 Millionen Mark aus. Rund 45 Millionen davon trug das Land, den Rest der Bund. Auch ohne die Spiele in Berlin wurden drei Sporthallen errichtet: die Max-Schmeling-Halle, das Velodrom und die Schwimmhalle an der Landsberger Allee. Eigentlich sollten sie sich selbst tragen, müssen aber bis heute vom Land bezuschusst werden. Abgerissen wurde das Stadion der Weltjugend an der Chausseestraße. Dort sollte eine Mehrzweckhalle entstehen. Bis heute ist dort nur ein wenig Gras über die Brache gewachsen.
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