: Ohne Wasser, merkt euch das...
■ Töpfer: Durch Gebühren hohen Wasserverbrauch in Ostdeutschland senken
Berlin. Bundesumweltminister Töpfer hat sich für die schrittweise Einführung von Gebühren für den Wasserverbrauch in den neuen Bundesländern ausgesprochen. Eine solche Abgabe, die an die Entwicklung der Einkommen gekoppelt sein sollte, werde auch regulierend auf den hohen Wasserverbrauch in Ostdeutschland wirken, so der Minister am Dienstag in Berlin auf einer Veranstaltung der Treuhandanstalt zur Wasserwirtschaft.
Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 300 Litern sei der tägliche Bedarf fast doppelt so hoch wie in den alten Bundesländern. Solange für den Wasserverbrauch kein Kostenpreis verlangt werde, bestehe weiterhin „die Gefahr einer Wasserverschwendung“. Töpfer forderte die Kommunen auf, Genehmigungsverfahren für Investitionsvorhaben sofort einzuleiten, auch wenn die Finanzierung noch nicht restlos geklärt sei. Es müsse davon ausgegangen werden, daß auch in den neuen Bundesländern Genehmigungsverfahren einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.
Das Machbare sollte schnell umgesetzt werden, um die Schäden von gestern zu beheben, sagte der Minister. Wichtig sei auch, daß die Kommunalpolitiker sich untereinander absprechen, damit Investitionen für die Region insgesamt sinnvoll verwendet werden. Zehn bis 15 Prozent der Fließgewässer in den neuen Bundesländern seien biologisch tot und nicht mehr regenerierbar. Bei 2.000 Wasserproben wiesen knapp ein Viertel der Entnahmen deutliche Überschreitungen der Grenzwerte für Trinkwasser auf. Ziel sei es, die strenge EG-Norm für Trinkwasser schnell zu erreichen. Ein vorrangiges Ziel für den Schutz des Grundwassers sei daher auch die Sanierung von Altlasten auf Industriestandorten sowie bei Deponien. dpa
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