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Ohne Reibefläche

■ SPD Nord hofft auf die Stadtbahn und freut sich über akzeptierte Bauwagen

Mit dem Partner, der GAL, habe man „überhaupt keine Probleme, wir sind da sehr eingespielt“. Der SPD-Fraktionschef im Bezirk Nord, Peter Tschentscher, weiß, dass seine Partei vom grünen Junior keine Schwierigkeiten befürchten muss. Ob Stadtbahn, Bauwagenplatz oder Wohnungsbau in Falkenried – es gibt keine rot-grünen Reibungspunkte. Die Halbzeitbilanz der Bezirks-SPD, die Tschentscher und seine Kollegen gestern vorstellten, ist denn auch eine, die von Geräuschlosigkeit geprägt ist.

Die Sozis in Nord haben nun vor allem das Projekt Stadtbahn, das Lieblingskind von SPD-Bausenator Eugen Wagner, im Visier. „Das wäre eine große verkehrspolitische Chance“, findet Tschentscher, und sein verkehrspolitischer Sprecher Jörg Lewin ergänzt: „Wenn man erreichen will, dass Autofahrer umsteigen, dann bekommt man das nur mit der Schiene hin, nicht mit einem noch so guten Bussystem.“ Die SPD im Bezirk legt aber Wert darauf, beim Trassenverlauf genau mitreden zu dürfen. Über Winterhude nach St. Georg, so Lewin, müsste die Stre-cke über die Hindenburgstraße durch den Stadtpark geführt werden. Klar ist für ihn: „Eine neue Stadtbahn in eine gewachsene Stadt einzuführen, heißt für andere Verkehrsteilnehmer Rückbau“ – ein klarer Hinweis in Richtung AutofahrerInnen.

Nicht nur das Stadtbahn- sondern auch das Fahrrad fahren wollen die SPDlerInnen in Nord weiter fördern. Eine Veloroute, wie Eimsbüttel sie bereits hat, möchte man auch nach Nord holen – und es hier besser machen, als es die Eimsbütteler Nachbarn in Lewins Augen bisher getan haben. „Man muss da schon ein ziemlich Eingeweihter sein, um die Route an manchen Stellen noch zu finden.“

Deutliche Kritik übte die SPD-Fraktionsspitze am Bürgerbegehren gegen den Bauwagenplatz im Wendebecken. „Hier sind Ängste geschürt worden, die sich in keiner Weise bewahrheitet haben“, sagt der stellvertretende Fraktionschef Jan Quast. Tschentscher rechnet damit, dass das Bezirksamt das Bürgerbegehren als unzulässig zurückweisen wird. Man müsse dadurch allerdings in Kauf nehmen, dass „das politischen Frust bei denen auslösen wird, die jetzt so einen Aufwand um das Begehren treiben“. Peter Ahrens

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