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KommentarOhne Kontrolle

■ Die Kammern sind undurchsichtig

Der Weiterbildungsmarkt ist kein einfaches Terrain. Nicht nur die Kammer-Tochter bbi ist dort in den letzten beiden Jahren in Schwierigkeiten geraten. Auch die Volkshochschule, der DGB und kleinere Träger sind inzwischen dabei, Personal zu reduzieren, um mit den gesunkenen Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit auszukommen.

Doch neben diesen „normalen“ Anpassungsproblemen gibt es im Bremer Kammerwesen auch ein allgemeines Strukturproblem, das in schlechten Zeiten lediglich besonders deutlich wird. Rein formal müssen sich die Leitungen der beiden Arbeitnehmerkammern zwar rechtfertigen, tatsächlich bleibt dies jedoch weitgehend wirkungslos, da alle 300.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten BremerInnen per Gesetz zur Mitgliedschaft gezwungen sind. Vertreten werden sie in den Selbstverwaltungsgremien der Kammern lediglich von Gewerkschaften. Bei der Arbeiterkammer ist der DGB unter sich kein Wunder, daß die Öffentlichkeit so wenig über ihre Probleme erfährt. Bei der Angestelltenkammer gibt es mit der DAG immerhin eine Opposition. Doch die wird von der DGB-Mehrheit mit allerhand Tricks so weit wie möglich von Informationen und Entscheidungen ausgeschlossen. Solange die Bürgerschaft das nicht per Gesetz verhindert, werden die Kammern ein undurchsichtiger Selbstbedienungsladen für Gewerkschaftsfunktionäre bleiben.

Dirk Asendorpf

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