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Offener Brief

betr.: „Männer ohne Mannege“, u. a., taz vom 16. 3. 00

Sehr geehrter Herr Böger! Wir protestieren ganz entschieden gegen die geplante Kürzung von Geldern für Familienbildungseinrichtungen, insbesondere aber gegen das Aus für die Männerberatungsstelle Mannege e. V., die einzige dieser Art in Berlin.

Seit längerem sind von Ihren beiden VorgängerInnen und von Ihrer Verwaltung wichtige Impulse gegeben worden in Richtung von Anti-Gewalt-Programmen. Tagungen zu dieser Thematik haben stattgefunden und ein breites fachliches Echo erhalten. Wir alle wissen, dass die Probleme in diesem Bereich seit der Wende und durch soziale und andere Gründe eher noch zugenommen haben.

Auf diesem Hintergrund hat das Projekt Mannege e. V. äußerst wichtige Arbeit geleistet, sowohl durch Anti-Gewalt-Training mit den beteiligten Männern als auch mit Männern, die selbst Opfer von Männergewalt wurden. Darüber hinaus haben die Mitarbeiter von Mannege e. V. mit dieser Arbeit betroffenen Ehefrauen, Freundinnen und Kindern einen wichtigen Dienst erwiesen im Sinne eines besseren Schutzes.

Als Psychologische Beratungsstelle für Ehe-, Familien-, Erziehungs- und Lebensfragen können wir beurteilen, wie äußerst wichtig und notwendig – und Not wendend! – diese Arbeit ist. Wir fordern deshalb, dass die sehr geringen beanspruchten Mittel für Mannege e. V. auch weiterhin zu Verfügung gestellt werden.

ELISABETH SCHREIBER, Dipl.-Psychologin, R. WAHLACH, Dipl.-Psychologe, FRIEDBERG THIELE, Familientherapeut, Evangelische Beratungsstelle Marzahn Beratung & Lebenshilfe e. V.

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