piwik no script img

Miethai & Co.Offene Hand

■ Maklercourtage  Von Sylvia Sonnemann

Wohnungen sind rar, und Vermieter verlangen in der Regel einen horrenden Mietpreis. Doch dies sind nicht die einzigen Probleme, mit denen sich Wohnungssuchende rumschlagen müssen. Oft steht am Ende der mühseligen Wohnungssuche ein Makler, der die Hand aufhält.

Der Makler hat nur dann einen Anspruch auf eine Courtage, wenn aufgrund seiner Tätigkeit ein Mietvertrag zustande kommt. Dieses ist der Fall, wenn er entweder die Wohnung nachweist (z.B. die Adresse nennt) oder er die Wohnung z.B. durch Besichtigung oder Vertragsverhandlungen vermittelt. Ein Anspruch auf Courtage ist ausgeschlossen, wenn der Makler zugleich auf der Seite des Vermieters, z.B. als Verwalter tätig ist oder er mit dem Vermieter wirtschaftlich eng verflochten ist. Auch darf keine Courtage für die Vermittlung von Sozialwohnungen verlangt werden.

Das zum 1. September 1993 in Kraft getretene Mietrechtsänderungsgesetz setzt nunmehr ausdrücklich fest, wie hoch die Courtage sein darf: Die Courtage darf zwei Monatsmieten zuzüglich Umsatzsteuer nicht überschreiten. Bei der Berechnung bleiben Nebenkosten, über die gesondert abzurechnen ist, unberücksichtigt. Neben dieser Courtage dürfen keine weiteren Zahlungen etwa für Schreibgebühren etc. verlangt werden.

MieterInnen, die eine zu Unrecht verlangte oder überhöhte Courtage bezahlt haben, können die Rückerstattung verlangen. Wichtig ist deshalb, Zahlungen nur gegen Quittung oder unter Zeugen vorzunehmen. Mögliche Rückzahlungsansprüche verjähren in vier Jahren von der Zahlung an.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen