: Offen für Privates sein
Intimität hat im öffentlichen Raum nichts verloren. Peinlich berührt wechseln wir schnell den Sender, wenn in einer Talkshow wieder ungeniert über unerfüllte Wünsche oder komische Angewohnheiten geplaudert wird. Warum Gemeinschaft kein Produkt von gegenseitiger Selbstentblößung sein muss, zeigt die Tanzformation „stereo gong vital“ in ihrer neuen Produktion „forced entry trip“, die heute im Dock 11 Premiere hat. Als verdrehte Einstellung entlarven Regisseur Jörg Schiebe und die drei PerfomerInnen Judica Albrecht, Yael Schnell und Florian Bilbao unseren Glauben, dass zivilisierte Beziehungen zwischen Personen nur so weit gelingen, wie die hässlichen kleinen Geheimnisse des Begehrens, der Habgier und des Neids darin eingeschlossen bleiben.