: Ömer rettet die Wahrheit
BERLIN taz ■ Die Wahrheit hat Zuwachs bekommen. Bestand das Personal bislang aus den beiden Redakteuren und dem Zeichner ©Tom sowie dem Wetterfrosch, dem Wahrheitwetterkorrespondenten Wenzel Bauer, dem Kühlschrankwart Horst Halbe und dem Redaktionskrebs Erwin, gibt es jetzt auch noch Ömer. Er ist klein, grün, hat einen Wollbund gelbe Haare auf dem Rundschädel, zwei paillettenhaft glitzernde Augen und besteht im Innersten aus einer knetbaren Masse. Ömer ist ein türkischer Stressball und einfach ein netter Kerl, auch wenn er nicht viel redet, sondern lieber stumm in der Ecke sitzt und auf seinen Einsatz wartet. Ömer wurde aus Antalya an die Wahrheit geschickt, „um die Wahrheit zu retten“, wie die Ömer-Verschenkerin mitteilt. Sie habe Ömer vor dem „Café Isabel“ entdeckt und sofort gewusst, dort sei er nutzlos, in der Wahrheit jedoch werde er seine Lebensaufgabe finden. Und die Ömer-Einsenderin hat Recht behalten. Denn immer, wenn die Wahrheit Ärger mit der Chefredaktion, mit Autoren oder Lesern hat, also ein ganz normaler Tag in der Wahrheit abläuft, dann kommt Ömer zum Einsatz und wird geknetet, dass es nur so eine Art hat. Man kann verdrießliche oder komische Gesichter formen oder mit Ömer in der Hand auch schon mal fester auf den Tisch hauen. Ömer kann alles. Danke, liebe Leserin, und herzlich willkommen, Ömer.