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Die VorschauÖffnet Eure Herzen!

■ Atom & His Package im Schlachthof. Mit quakendem Sequencer und Gitarre spielt der Amerikaner Punk mit einer Menge Humor. Er covert selbst Madonna

Dass Adam Goren aka Atom in schönster Kongruenz mit seinem Äußeren - etwas rundlich, Brille - über beträchtliche Mengen feinsten Nerd-Humors verfügt, hat er schon des öfteren bewiesen. Skurril wie sein Humor klingt die Musik von Atom & His Package (bei letzterem handelt es sich um einen Yamaha QY 700 Sequencer). Mit quäkiger Stimme singt Atom zur Gitarre und den ulkigen Spielzeugrhythmen seines „Package“, die in seinen optimistischen Punk-Songs die Band ersetzen, gewitzte Texte. Die Taktik, vermittels ständiger Selbstironie der Welt da draußen mitzuteilen, dass die eigene, naive Sicht der Dinge im Grunde die überlegene ist, gerät ihm äußerst unterhaltsam, weil er seine Texte mit einem präzisen Blick für die Absurditäten und Besonderheiten nicht zuletzt seiner eigenen Szene (z.B. fanatisches Plattensammeln oder sektiererische Punk-Definitionen) schreibt. Zur Entschlüsselung mancher Zeile bedarf es deshalb klandestinen Wissens, wie wenn er einen Witz von Pavement über die Stimme von Geddy Lee, Sänger der Prog-Pomp-Band Rush, nimmt und diesen um mindestens zwei Ecken weiterdenkt.

Adam Goren spielte früher in der Hardcore-Band „Fracture“. Als sich seine Band auflöste, beschloss er aus pragmatischen Gründen, fortan allein zu musizieren. Unter Verwendung trashiger Synthetik-Sounds singt er ausgewählte Fremdkompositionen (u.a. Madonnas „Open Your Heart“, „Waiting Room“ von Fugazi und „Break Down the Walls“ von Youth Of Today) und eben seine eigenen Songs, in denen es um seine Blackmetal-Freunde geht (“They have names like Igor, Kveldulv and Tor“), um seinen Plan, mit einem Fahrrad auf eine Tournee durch die USA zu gehen, und über seine Plattensammlung, die die schlechtesten Platten aller Zeiten beherbergt - keineswegs welche von Phil Collins, sondern von Hardcore-Bands wie Fireparty, Pennywise, S.N.F.U. oder Snapcase, Bands, die in der einschlägigen Szene durchaus einen guten Ruf besitzen/besaßen. Auf der Bühne beweist er zudem echte Entertainer-Eignung.

Andreas Schnell

Mit Sixty Stories, Crush My Calm und The Last Forty Seconds ab 21 Uhr im Magazinkeller, Schlachthof.

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