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ÖTV stimmt für Ver.di

Klares Votum für die Selbstauflösung. Vorbild für die heutigen Kongresse der anderen Gewerkschaften

BERLIN taz ■ Die Gewerkschaft ÖTV wird aufgelöst und verschmilzt zur neuen Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. 474 der 544 Delegierten stimmten gestern auf dem ÖTV-Gewerkschaftstag in Berlin für die Verschmelzung und übertrafen mit 87 Prozent der Stimmen sogar die erforderliche Mehrheit von 80 Prozent.

Zuvor hatte der ÖTV-Vorsitzende und designierte Verdi-Chef Bsirske vehement für die Verschmelzung geworben. „Wir werden eine Kraft sein, die Gewicht hat. Jeder hat das Recht auf eine zweite Chance. Lasst uns zeigen, dass wir es schaffen“, rief Bsirske und streckte unter heftigem Applaus und in Anspielung auf eine Vorabstimmung im November, die nicht die erforderliche Mehrheit gebracht hatte, seinen Daumen in die Höhe. Nach Bsirskes Ansprache traten überraschend nur noch zwei Redner ans Pult, ein harter Schlagabtausch blieb aus.

Nach dem Votum der ÖTV beginnen heute die Gewerkschaften HBV, die IG Medien, die Postgewerkschaft DPG und die Angestelltengewerkschaft DAG ihre Kongresse. Auch sie müssen mehrheitlich für die Auflösung ihrer Organisationen und die Verschmelzung zu Ver.di stimmen. Es gilt als sicher, dass nach dem positiven Ergebnis der ÖTV die erforderlichen Mehrheiten auch hier erreicht werden. Von Montag bis Mittwoch tagt dann der Gründungskongress der neuen Dienstleistungsgewerkschaft. BARBARA DRIBBUSCH

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