: Obszöne russische Oper in Japan?
Tokio (AFP/taz) – Manchmal ist das Polizistenleben doch recht interessant. So haben z.B. einige Polizeibeamte in Tokio die Dienstanweisung erhalten, die Aufführung einer Oper des russischen Komponisten Sergej Prokofjew in Tokio zu besuchen. Damit soll jedoch nicht der musikalischen Bildung der Beamten auf die Sprünge geholfen werden. Vielmehr sollen die Ordnungshüter feststellen, ob die Aufführung der seit 200 Jahren bestehenden Kirow-Operntruppe obszön ist. Denn in einigen Szenen der Avantgarde-Oper „Der wütende Engel“, die am Donnerstag aufgeführt werden sollte, zeigen sich nackte Darstellerinnen auf der Bühne. Der Vorsitzende des Veranstalters Japan Arts, Yasuo Nakafuji, der die russische Truppe nach Japan eingeladen hatte, sagte, es handele sich bei der Oper um hohe Kunst, die keinesfalls obszön sei. Das Stück sei schließlich bereits in London und New York aufgeführt worden.
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