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Obama mit TurbanDemokraten streiten um Foto im Netz

In den USA ist zwischen den rivalisierenden demokratischen Wahlkampflagern Streit entbrannt. Es geht um ein Foto im Internet, das Obama mit Turban zeigt.

Wer soll sich darüber aufregen? Barack Obama in traditioneller afrikanischer Kleidung. Bild: ap

WASHINGTON ap/taz Ein im Internet zirkulierendes Foto von Barack Obama in traditioneller kenianischer Kleidung hat einen Streit zwischen den rivalisierenden Wahlkampflagern der US-Demokraten ausgelöst. Die Klatsch-Seite The Drudge Report stellte das Foto am Montag ins Internet und erklärte, es sei von "Clinton-Mitarbeitern" in Umlauf gebracht worden. Es zeigt Obama, dessen Vater aus Kenia stammt, während eines Besuchs in Kenia 2006 in einem weißen Turban und weißem Wickeltuch. Die Kleidungsstücke waren ihm von Dorfältesten übergeben worden.

Obamas Wahlkampfleiter David Plouffe warf dem Team von Hillary Clinton "beleidigende Panikmache" vor. Der Sprecher der Senatorin von New York erklärte, das Team Clintons habe mit dem Foto nichts zu tun. Obamas außenpolitische Beraterin Susan Rice sagte, die Verbreitung des Fotos ziele darauf ab, die Sitten und Gebräuche in anderen Gebieten der Erde lächerlich zu machen oder zu verurteilen.

Clintons Wahlkampfleiterin Maggie Williams sagte dazu, wenn Obamas Lager damit andeuten wolle, dass ein Fotos des Senators in traditioneller afrikanischer Kleidung ein Streitpunkt sein könne, solle es sich schämen. Es handele sich um einen Versuch, von wichtigen Themen des Wahlkampfs abzulenken.

Vermutlich ging es, wem auch immer, in erster Linie darum, Obama fremd aussehen zu lassen und dadurch bewußte oder unbewusste Ängste bei den US-Wählern zu schüren. Dabei ist es durchaus vorstellbar, dass ein solcher Versuch Obama in den Rücken zu fallen, nach hinten losgeht und mehr Sympathien als Antipathien hervorruft.

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