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OFFENER BRIEF

■ Betr.:Presseerklärung der JU zu Ingrid Strobl

Sehr geehrte junge christliche Union oder besser sehr geehrte junge Währungsunion. Denn es ist schon peinlich, Sie mit dem Christentum oder dem, was mit dem Evangelium in Verbindung steht, in Einklang zu bringen. Gemeint ist in diesem Zusammenhang Ihre so christliche Äußerung zur Gastprofessur von Frau Strobl an der Bremer Uni. Ganz abgesehen davon, daß wir wieder einmal den Eindruck haben, daß Männer in ihrem patriarchalischen Wahn gegen Frau aufbegehren, kommen wir einfach zu dem Ergebnis, daß Ihre, wenn überhaupt christliche Neigung mit zweierlei Maß gemessen wird. Wenn Sie gegen eventuelle BombenlegerInnen (WeckerkäuferInnen) sind, dann bitte schön auch gegen die, die das Pulverfaß Lateinamerika entzünden. Gehen Sie gefälligst auch gegen diejenigen vor, die das Zündpulver, die stabile Ebene Marktwirtschaft, auf den, unter anderem, Drogentoten und den tödlich verunglückten Kindern im bundes- deutschen Straßenverkehr, ausstreuen. Warum kein Aufbegehren gegen die Giftgas-und sonstigen Waffengeschäfte in den eigenen Reihen ? Wir verbleiben in der Hoffnung, daß Sie nicht mit Ihrem hochexplosiven, faschistoiden Gedankengut in die Luft fliegen. Wir würden alle möglichen gerichtlichen Schritte seitens Frau Strobl unterstützen.

Mit freundlichem Gruß, Bernd Jaenicke, Frank Reiter, Jörg Stangenberg, Bärbel Ebeling-Schmachel, Melitta Pfeffer, Thomas v. Gilsa, Erhard Eickhoff, Peer Jaschinski, Sabine Körnig, Michael Wolff, Olaf Casper

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