: OAU stimmt Eingreiftruppe für Burundi zu
■ Afrika-Gipfel überläßt aber Definition des Mandates dem UN-Sicherheitsrat
Nairobi (dpa) –Die zum Gipfeltreffen der „Organisation für Afrikanische Einheit“ (OAU) in Kamerun versammelten afrikanischen Staatschefs haben der geplanten Friedenstruppe für Burundi zugestimmt. Zum Abschluß ihres diesjährigen Gipfeltreffens verabschiedeten sie gestern eine Resolution, mit der die Bereitschaft von Nachbarstaaten zur Entsendung von Soldaten in das Bürgerkriegsland begrüßt wird. Unklar blieb allerdings, wann und mit welchem Mandat Uganda, Tansania und Äthiopien Truppen entsenden sollen. Dazu sei ein Beschluß des UN-Sicherheitsrates erforderlich, erklärten Diplomaten.
Dem seit 1993 anhaltenden Bürgerkrieg zwischen Tutsi-Armee und Hutu-Rebellen in Burundi sind bereits weit mehr als 160.000 Menschen zum Opfer gefallen. Während die OAU tagte, wurden erneut mindestens 30 Menschen bei Gefechten getötet. Die Planungen für die Burundi-Eingreiftruppe sind bislang nicht über die Berufung eines technischen Komitees hinausgekommen. Afrikanische Diplomaten erklärten, daß vor allem Zaire, dessen Staatschef Mobutu Sese Seko gar nicht zu dem OAU-Gipfel angereist war, konkretere Beschlüsse blockiert habe. Mobutu gilt als Schutzpatron der Hutu-Rebellen. Auch die Regierung Burundis habe „keine konstruktiven Beiträge“ geleistet.
In einer weiteren Resolution drohten die afrikanischen Staatsoberhäupter den Milizenchefs in Liberia mit einem Kriegsverbrechertribunal. Der Gipfel sprach sich auch für die Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Libyen aus.
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