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KommentarNur warme Worte

■ Alte Sozis unzufrieden

Der Bremer Landesvorstand der SPD-Arbeitsgruppe 60 plus zeichnet ein düsteres Bild: Da sind die bösen jüngeren Sozialdemokraten, die ihre älteren Parteikollegen von den sauer verdienten Listenplätzen vertreiben. Kein Wunder, daß im Palarment Entscheidungen gefällt werden, die an den Belangen der über 60jährigen vorbei gehen. Doch ganz so düster sieht die Wirklichkeit nicht aus. Sechs Mitglieder der Bremer Bürgerschaft sind über 60 Jahre alt. Sieben Abgeordnete sind im Alter von 56 bis 60 Jahren. Das heißt 13 Prozent aller Abgeordneten dürfen – bei allem Respekt – als betagtere Herrschaften bezeichnet werden.

Dennoch ist das Murren der älteren Genossen ein Warnsignal für die Bremer SPD. Ihr laufen nicht nur in Scharen die Wähler weg, sondern auch die eigenen Genossen fühlen sich von der Fraktion nicht richtig vertreten. Ein Blick in die Regierungserklärung der SPD und in den Koalitionsvertrag zeigt: „Älteren Menschen“ wird lediglich ein kurzer Absatz gewidmet. „Der größer werdende Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung ist eine Herausforderung an die Politik“, heißt es lapidar. Eine Herausforderung, die die SPD nicht angenommen hat. Im Gegenteil: Unter den leeren Kassen leiden auch Einrichtungen für Ältere. Das einzige, was in Bremen für die Senioren von der SPD-Politik bleibt, sind warme Worte und die Umarmungen von Bürgermeister Scherf. Kerstin Schneider

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