: Nur noch sittlich korrekt!
Taipeh (AP/taz) – Sittenstrenge Politiker wollen die beliebten Striptease-Shows auf den Hochzeitsfeiern in Taiwan abschaffen. Den Stein ins Rollen brachte eine Haushaltsdebatte in der Provinzialversammlung, in der ein Abgeordneter sich über diese Gepflogenheiten beschwerte. Direkt vor seiner Nase habe eine Tänzerin ihre Hüllen fallen lassen. „Das war mir so peinlich, weil doch Kinder mit am Tisch saßen“, sagte Liu Shu Cheng. Vor allem auf dem Land gilt der Auftritt nackter Tänzerinnen als fester Bestandteil einer gelungenen Hochzeitsfeier. Jetzt sollen mit Steuermitteln finanzierte Seminare die Bevölkerung unterweisen, daß man freudige Ereignisse auch sittlich korrekt feiern könne. Ob dies das Ende für die Striptease-Shows wird, bleibt abzuwarten: Die Eltern der Frischvermählten wollen doch nur ihre Gäste glücklich machen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
