: Nur noch Streifen
Zur Überwachung der Übergänge nach Ost-Berlin und in die DDR will die Westberliner Polizei künftig weitgehend Beamte im Streifendienst einsetzen. Die polizeiliche Sicherheitslage an den Grenzen habe sich seit dem 9.November „weiter entspannt“, erklärte Innensenator Pätzold gestern. Der Senat sei deshalb an einem Abbau von unnötigen polizeilichen Maßnahmen interessiert und bestrebt, die an den Übergängen Dienst verrichtenden Polizeibeamten „im Rahmen ihrer ureigensten Aufgaben einzusetzen“. Wie der Innensenator auf eine Kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Klaus Dürr mitteilte, finden gegenwärtig mit den für die Sicherheit der Stadt verantwortlichen Stellen Überlegungen statt, die Polizei von vermeidbaren personalintensiven Aufgaben freizustellen und die Überwachung der Grenzübergänge „lageangepaßt im Rahmen des Streifendienstes“ durchzuführen. Nach der Öffnung der Grenzen sind zahlreiche DDR-Bürger bei Ladendiebstählen in West-Berlin ertappt worden. Ihr Anteil an den Tatverdächtigen liege in einer vorläufigen Auswertung für die Zeit von Ende November bis Anfang Februar bei über 53 Prozent, teilte Innensenator Pätzold mit.
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