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Nur mit Abitur zur Uni?

■ Philologenverband will Sonderprüfung für 2. Bildungsweg

Bonn (dpa/taz) — Nur wer das Abitur als Abschluß eines gymnasialen Bildungsganges nachweisen kann, soll nach den Vorstellungen des Deutschen Philologenverbandes künftig ohne weitere Prüfung studieren dürfen. Bewerber aus anderen Ausbildungswegen hätten dagegen ihren Leistungsstandard bei Aufnahme eines wissenschaftlichen Studiums gesondert nachzuweisen, sagte der Vorsitzende der konservativen Gymnasiallehrerorganisation, Bernhard Fluck, bei der Vorlage von Vorschlägen für ein „neues Profil“ für das Abitur. Weder die Überlastung der Universitäten noch die hohen Abbrecherquoten im Studium seien in den vergangenen Jahren durch das Abitur bewirkt worden. Fluck verwies darauf, daß sich die Zahl der Abiturienten am Gymnasium seit 1985 nicht mehr erhöht habe. Wohl aber hätten die Hochschulen einen „Trend von Zugängern“ aus anderen Bildungswegen verkraften müssen, deren Qualifikationsvoraussetzungen nicht dem Abitur-Standard entsprechen. Die Zahl dieser Zugänge werde sich noch erhöhen, je mehr Bundesländer den Weg zum Hochschulstudium ohne Abitur eröffneten.

Eine entsprechende Forderung war in der vergangenen Woche von den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft erhoben worden. Statt generell Hochschuleingangsprüfungen einzuführen, die viel Geld kosteten und Hochschullehrer nur unnötig blockierten, verlangen die Philologen eine Stärkung des Abiturs.

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