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Archiv-Artikel

heute in bremen Nur junge Bienen machen blau

Gemeinschaftsproduktionen von Bienen und einer Berliner Künstlerin zu sehen: Ab heute im Haus der Wissenschaft

Von eib

Künstlerische Bienen? Machen die nicht immer dasselbe?

Dorothea Brückner, Bienenforscherin an der Universität Bremen: Das machen sie auch in diesem Fall, sie bauen ihre Waben in einen Holzrahmen, wie ihn auch Imker benutzen – aber eben um ein Kunstwerk herum, eine Wachsmaske beispielsweise. Die Künstlerin kann diesen Prozess nicht mehr beeinflussen, nur noch stoppen, indem sie den Rahmen herausnimmt.

Was fasziniert Sie an Bienen?

Deren komplexes Verhalten, wie sie gemeinsam etwas leisten. An guten Tagen schleppen die Bienen kiloweise Nektar in den Stock, dabei wiegen sie selbst nur etwa 100 Milligramm.

Kann man diesen Leistungsgedanken auf Tiere übertragen?

Ja, Honigbienen arbeiten unglaublich viel und können dabei sehr erfolgreich sein.

Was passiert mit Bienen, die nichts leisten?

Das gibt es eigentlich nicht. Bienen sind in Funktionsgruppen organisiert, in Innendienstarbeiterinnen, als Wächterinnen oder im Außendienst, wo sie für Nektar, Pollen oder Wasser zuständig sind. Jede arbeitet mit.

Gibt es keine, die nur im Stock rumhängen?

Nein, ohne Aufgabe sind nur gerade geschlüpfte Bienen, schon bald gehören sie jedoch einer Funktionsgruppe an. Später werden sie von anderen für Außendienstarbeiten rekrutiert. Nur kranke Bienen lassen sich nicht rekrutieren.

Können wir von Bienen lernen?

Man kann sich schon etwas von ihnen abgucken. Honigbienen sind als Individuen nicht überlebensfähig, deshalb müssen alle dazu beitragen, dass das Gemeinwesen funktioniert. Wenn diese Selbstorganisation funktioniert, liegt darin schon eine vorbildliche Leistung. Fragen: eib