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KommentarNullnummer

■ Freier Unternehmer auf Staats-Risiko

Der Geschäftsführer der Bremerhavener Stadthalle, Hans-Jürgen Krams, verspricht seit einiger Zeit, daß er in einer privaten Konstruktion die Veranstaltungen des Hauses besser organisieren könnte. Daß auch die Nordsee-Zeitung mit in der Gesellschaftliste steht, deutete schon darauf hin, daß da weniger privates unternehmerisches Risiko gepflegt als ein örtliches Monopol ausgespielt werden sollte. Im Kleingedruckten des Vertragsentwurfes war dann z.B. nachzulesen, daß Krams an eine angemessene Pacht für die gerade teuer ausgebaute Stadthalle nicht gedacht hatte.

Das Tauziehen um eine Privatisierung steht im Hintergrund des Streits um den Auftritt der „Scorpions“ auf dem offenen Meer. Denn wer sowas organisatorisch hinkriegt, muß schon das erforderliche know how haben. Mit einem erfolgreichen Strandkonzert im Rücken würde das Gezerre darüber verstummen, ob Krams der „richtige Mann am richtigen Ort“ ist. Als aufrechter Staatsbürger darf er dem Oberbürgermeister dann auch mal respektlos gegenübertreten und eine „Nullnummer“ nennen.

Die leidige Bürgschaftsgeschichte zeigt allerdings, daß Krams aber die Obrigkeit im Zweifelsfall doch in Anspruch nehmen will, das Risiko seines Geschicks will er nicht tragen. Wenn es ein Erfolg wird, ist er der Größte, wenn nicht, ist der Steuerzahler dran – eine unternehmerische Nullnummer. Klaus Wolschner

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