: „Null und nichtig“
Der zweite Verhandlungstag im Prozess um die Schießerei auf der Discomeile wiederholt den ersten
Für Verteidiger Bernhard Docke ist klar: Das, was in dem zweiten Prozess um die Schießerei auf der Discomeile bisher lief, „ist null und nichtig“. Gründe dafür fallen ihm viele ein: Nachdem sich zwei Richter wegen Urlaubs haben vertreten lassen, sei das Gericht „falsch besetzt“. Berufsrichter wie Schöffen müssten ersetzt werden. Auch die Akten seien „unvollständig“. Mit anderen Worten: Das ganze Verfahren müsse neu aufgerollt werden. Doch Richter Klaus-Dieter Schromek denkt gar nicht daran, den Prozess gegen Gjete L. auszusetzen oder abzugeben. Der 24-Jährige wird beschuldigt, im Januar aus der Stripbar „Tollhaus“ zehn Schüsse auf Menschen abgegeben zu haben, die nebenan vor dem „Beatclub“ standen.
Gestern musste zunächst wiederholt werden, was schon gesagt war. Der Grund: Ein Richter war beim Prozessauftakt nicht vereidigt worden. Auch die Zeugenaussagen dreier Polizisten gerieten zur Farce: Laut Verteidigung war der nach dem Schusswechsel verhörte L. seinerzeit vernehmungsunfähig. Dies soll nun ein Gutachten klären. mnz