: Nu geiht wedder los
■ Pressekonferenz im Waldau-Theater
Die Prinzipalin Ingrid Waldau- Andersen und Chefdramaturg Rolf B. Wessels stellten auf einer Pressekonferenz das Theater und seine Pläne für die neue Saison vor. Für den Besucher wichtigste Neuerung: Aus Mitteln der Bürgeparktombola wurde neues Gestühl angeschafft, das mehr Ellenbogen-und Beinfreiheit gewährt. Daß für ein neues Stellwerk (Beleuchtung) fast die doppelte Summe ausgegeben werden mußte und man sich dafür hoch verschuldet hat, sieht der Zuschauer nicht auf den ersten Blick. Es kommt aber der technischen Qualität der Aufführungen sicher zugute.
Ein wichtiger Schritt für das Theater ist das Ende des Daseins als reines Feierabendtheater. Ab sofort gibt es ein dreiköpfiges, festangestelltes Ensemble aus bewährten Mitgliedern des vorhandenen: Elfie Schrodt, Bernd Poppe und Horst Ahrenthold. Auch der technische und Verwaltungsapparat wurde durch einige neue Mitglieder verbessert, die zum Teil in Dessau (Noch-DDR) „eingekauft“ wurden. Nicht nur technisch wird mit Dessau kooperiert (zum Beispiel gegenseitige Hilfe im Kostümbereich, was mit dem Bremer Theater absurderweise nicht klappt), sondern es sind auch im Rahmen eines Kulturaustausches gegenseitige Gastspiele geplant. Eine weitere Kooperation ist mit dem Bremer Packhaus-Theater in Vorbereitung.
Als erste Premiere in der neuen Saison gibt es am 21. September das Musical „Das Feuerwerk“ von P. Burkhard, eine gemischt hoch-und plattdeutsche Produktion. Überhaupt ist man bei Waldaus davon abgekommen, ausschließlich plattdeutsch zu spielen, ohne dadurch dem Charakter als Volkstheater untreu zu werden. Die Studiobühne im tik (Theater im Keller) wartet am 25. Oktober mit „Endspiel“ von Samuel Beckett auf, und die Märchenvorstellungen zu Weihnachten, „Jim Knopf und die wilde 13“ sowie „Dornröschen“, sind rein hochdeutsche Produktionen. Die Reihe der „Blauen Montage“ im tik wird am 22. Oktober mit „Ein Keller voll Broadway“ eröffnet.
Optimistisch blickt man vor allem deshalb in die Zukunft, weil sich allen Unkenrufen zum Trotz der Kartenverkauf, gerade im besonders wichtigen Abonnementsbereich, in hervorragender Weise stabilisiert hat.
Zur Eröffnung der Saison stellt sich das Theater mit seinem neu gestalteten Zuschauerraum am kommenden Sonntag mit einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vor: 80 Mitwirkende betreuen das interessierte Publikum bei „Führungen durchs ganze Haus“, öffentlicher Probe, selber spielen, sich schminken lassen, Kostüme anprobieren, Erinnerungsfotos schießen. Außerdem gibt es Programm für Kinder im Haus, auf der Bühne und auf dem Parkplatz. Gaht hen, Lüüd, un kiekt jo dat an! Dat geiht morgens Klock tein los. Berni Kelb
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