Mit den Fördermengen auf Du und Du: Not–wendige Konferenz
■ Preisverfall zwingt OPEC– und Nicht–Mitglieder an einen Tisch
Ölförderländer, die nicht Mitglied der OPEC sind, werden heute in Wien erstmals mit fünf Ministern der OPEC zusammentreffen. Damit wird der Versuch unternommen, eine Zusammenarbeit zwischen beiden Erzeugergruppen einzuleiten, um den Rohölpreis bei 18 Dollar pro Barrel zu stabilisieren. Derzeit kostet Öl nur rund 145 Dollar. Sieben Länder (Mexiko, Malaysia, Oman, Angola, Kolumbien, Ägypten und China), die sich nicht der OPEC angeschlossen haben (auch „NOPEC“ genannt), waren Anfang März in London zusammengekommen, um die Marktlage zu analysieren. Während Kolumbien (wie auch Norwegen) lediglich einen Beobachter nach Wien entsendet, werden die anderen sechs mit offiziellen Vertretungen an der Sitzung des OPEC–Preisausschusses teilnehmen. Vertreter der USA und Kanadas werden hinter den Kulissen präsent sein, während die Sowjetunion auf eine Einladung noch nicht reagiert hat. Das Wiener Treffen war zur allgemeinen Überraschung am 9. April von den fünf Staaten des OPEC–Preisausschusses (Algerien, Saudi–Arabien, Indonesien, Venezuela und Nigeria) anberaumt worden. Mit ihrer Zustimmung zum Dienstagstreffen räumten die ungebundenen Ölförderstaaten erstmals kollektiv ein, daß die Stabilisierung der Ölmärkte nicht von der OPEC alleine bewerkstelligt werden kann. Nach Schätzungen aus Venezuela und Algerien muß die Ölförderung um eine Million Barrel pro Tag gesenkt werden, um Angebot und Nachfrage auszugleichen. Die Nicht–Mitgliedsländer sind bereit, um fünf Prozent oder 300.000 Barrel täglich zu drosseln, wenn die OPEC die anderen 700.000 Barrel Förderkürzung tragen. afp
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