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Notfälle im Notbett

■ Krankenstube für Obdachlose überfüllt. Nun sollen mehr Betten aufgestellt werden

Es gibt zu wenig Betten in der Krankenstube für Obdachlose auf St. Pauli. Knapp drei Wochen nach der Eröffnung kann die Einrichtung den PatientInnenansturm kaum bewältigen. Die Warteliste ist lang; „aufgrund dringender Aufnahmen mußte bereits ein Notbett aufgestellt werden“, teilte gestern der Hamburger Caritas-Verband mit, welcher die Krankenstube auf dem Gelände des ehemaligen Hafenkrankenhauses betreibt. Das Angebot richtet sich an wohnungslose Frauen und Männer, die akut oder chronisch krank sind, sei es seelisch oder körperlich.

Wegen der starken Nachfrage bekommt die Krankenstube nun mehr Betten. Aus zwölf Schlafstätten sollen 14 werden, und zwar möglichst schon „in den nächsten Wochen“, sagte Caritas-Direktor Norbert Keßler. Das Geld dafür soll ein Benefizkonzert der japanischen Pianistin Kayoko bringen.

Der PatientInnenandrang zeigt nach Keßlers Ansicht vor allem eines, „wie dringend erforderlich eine solche Einrichtung für Hamburg war“. Denn Menschen, die „Platte machen“, suchen oft nur in Notfällen Hilfe in staatlichen Kliniken. Das Hafenkrankenhaus bildete eine Ausnahme – bis es vor rund zwei Jahren geschlossen wurde.

Die Krankenstube ist eine der ersten Einrichtungen des geplanten Gesundheitszentrums, die auf dem Klinikgelände geschaffen wurde. Sie ist zudem schon das zweite Angebot für Wohnungslose auf dem Grundstück am Zirkusweg, das komplett überlaufen ist. Die Initiative „Ein Stadtteil steht auf“ bietet auf der Station D seit Dezember ein Notprogramm an – Essen, Reden, heiße Getränke und Matrazen zum Ausruhen. juw

Benefizkonzert für zwei zusätzliche Betten in der Krankenstube: Sonntag, 28. März ab 18 Uhr im kleinen Saal der Hamburger Musikhalle, Johannes-Brahms-Platz

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