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Nordkoreas Premier in Seoul

Seoul (dpa) — Nordkoreas Regierungschef Yon Hyong Muk ist am Dienstag zu weiteren Entspannungsverhandlungen mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Chung Won Shik in Seoul eingetroffen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die umstrittene Nuklearfrage und die praktische Umsetzung des Aussöhnungsvertrages, der bei den Gesprächen im Februar in Pjöngjang in Kraft getreten war.

Bislang konnten sich beide koreanischen Staaten nicht auf die Einzelheiten für die gegenseitigen Atomkontrollen einigen. Sie hatten sich aber grundsätzlich darauf verständigt, im Juni mit ersten Inspektionen zu beginnen. Seoul macht die Umsetzung des Aussöhnungsvertrages von der Lösung der Nuklearfrage abhängig. Westliche Staaten verdächtigen Nordkorea, heimlich an der Entwicklung von Kernwaffen zu arbeiten, was Pjöngjang jedoch zurückgewiesen hat.

Es ist bereits das siebente Treffen der Regierungschefs aus Nord- und Südkorea seit 1990. Die Halbinsel ist seit 47 Jahren in einen kommunistischen Norden und einen prowestlichen Süden geteilt. Im Dezember hatten die Regierungschefs einen historischen Vertrag zur Wiederaussöhnung unterzeichnet. Dennoch gibt es bis heute praktisch keine menschlichen Kontakte zwischen den Teilstaaten.

Nordkorea übermittelte unterdessen der in Wien ansässigen Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) erstmals eine umfangreiche Liste seiner Atomanlagen. Dies gab die Atombehörde am Montag bekannt. Der Inhalt der Liste werde nun geprüft; mit einer Stellungnahme seitens der IAEO sei Ende der Woche zu rechnen.

Nordkorea war nach heftigen Attacken der USA und Südkoreas zu Jahresbeginn dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten. Dieser sieht unter anderem eine detaillierte Aufstellung aller im Land befindlichen Atomanlagen und Standplätze nuklearer Materialien vor.

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