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Norbert Blüm plädiert für Teilzeitprämie

■ CDU-Sozialpolitiker: Wer Vollzeitjob aufgibt, soll eine Prämie bekommen

Bonn (dpa) – Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) und führende Sozialpolitiker seiner Partei fordern eine Sonderprämie für Teilzeitstellen von 3.000 Mark. „Die Erfahrungen in der Vergangenheit haben gezeigt, daß mehr Teilzeitarbeitsplätze mit Appellen an die Tarifpartner allein nicht erreicht werden können“, sagte der Minister in einem Zeitungsinterview. Mit einer finanziellen Hilfe von 3.000 Mark pro geschaffener Teilzeitstelle sollten „die Unternehmer für unsere Pläne zur Schaffung von mehr Arbeitsplätzen“ gewonnen werden.

Doch nicht nur Arbeitgeber sollen nach dem Willen der CDU-Sozialpolitiker belohnt werden: Beschäftigte, die von einem Vollzeit- auf einen Teilzeitarbeitsplatz wechseln, sollen ebenfalls 3.000 Mark erhalten, und auch Arbeitslose, die auf Arbeitslosengeld oder -hilfe verzichten und einen Teilzeitjob annehmen, sollen die Prämie erhalten. Das erläuterte der sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julius Louven. Der Vizefraktionschef Heiner Geißler sprach dabei von einer „dreimal 3.000-Mark- Förderung“. Wenn aus einer Vollzeitstelle zwei gleichwertige Teilzeitarbeitsplätze geschaffen würden, dann sollten der auf Teilzeit umsteigende Arbeitnehmer, der Arbeitgeber und der Arbeitslose jeweils 3.000 Mark erhalten.

„Eine solche einmalige Investition wäre wirtschaftlich sinnvoller als die Ausgaben für einen Arbeitslosen, der pro Monat rund 2.000 Mark kostet“, sagte Blüm, der allerdings nur die Arbeitgeberprämie erwähnte.

Über den Vorschlag, den die sozialpolitische Arbeitsgruppe der Union einstimmig verabschiedet habe, wolle die Fraktion Mitte April entscheiden, so die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Finanziert werden sollen die Zuschüsse von der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit. Nach Schätzungen von Louven könnten so bis Ende nächsten Jahres 100.000 bis 200.000 Teilzeitstellen geschaffen werden.

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