: Noch zehn Jahre Palast der Republik
■ Endgültige Entscheidung über Palast-Abriß nicht gefallen
Über die Zukunft des asbestverseuchten „Palastes der Republik“ ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Sprecher des Finanz- und des Bauministeriums widersprachen gestern der Darstellung der Berliner Morgenpost, der Haushaltsausschuß des Bundestages habe den Beginn der Abrißarbeiten im kommenden Jahr beschlossen.
Der entsprechende Haushaltstitel laute „Asbestsanierung beziehungsweise Abriß“, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Eine Sprecherin des Bauministeriums verwies darauf, daß noch nicht einmal die Planung der Asbestbeseitigung vergeben worden sei. Sie sei auch für einen Abriß Voraussetzung.
Auch SPD-Bauexperte Peter Conradi widersprach der Abrißankündigung. „Wenn es nach Waigel und den Finanzen geht, bleibt das Ding noch zehn Jahre dort stehen.“ Er forderte dagegen die Verantwortlichen auf, die Zukunft des Schloßplatzes mit dem Palast der Republik zu planen. Nach Ansicht von Conradi sei Berlin jetzt gefordert zu sagen, was die Stadt dort haben wolle.
Der Haushaltsausschuß hatte am Donnerstag 75 Millionen Mark für die Arbeiten am einstigen Sitz der DDR-Volkskammer und beliebten Kulturzentrum in Ostberlin freigegeben und das Bauministerium aufgefordert, umgehend die notwendigen Planungen fertigzustellen. taz/dpa
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