: Noch mehr illegale Zahlungen
Tokio (dpa/vwd) — Im japanischen Börsenskandal um die illegale Entschädigung von Großspekulanten haben die vier führenden Wertpapierhäuser mehr Geld gezahlt als bislang zugegeben. Wie das Finanzministerium gestern in Tokio berichtete, entschädigten die Firmen Nomura, Daiwa, Nikko und Yamaichi entgegen früherer Angaben auch nach dem 1. April 1990 Firmenkunden mit 43 Milliarden Yen (560 Millionen) für Kursverluste. Bislang hatten die vier krisengeschüttelten Effektenfirmen die Zahlung von 128,3 Milliarden Yen von Oktober 1987 bis März 1990 zugegeben.
Der japanische Finanzminister Ryutaro Hashimoto untersagte dem Quartett gestern für einen Monat die Zeichnung staatlicher Wertpapiere. Der Anfang Juni bekanntgewordene Skandal hat die japanische Finanzwirtschaft in erhebliche Turbulenzen gestürzt und zu Forderungen nach schärferen gesetzlichen Kontrollen geführt. Das Unterhaus des Parlaments wird voraussichtlich am Freitag über eine Reform der Börsengesetze beschließen.
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