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Noch mehr Hunger

■ Die Getreideernte wird in diesem Jahr weltweit um zwei Prozent sinken

Rom (AFP) – Etwa zwei Drittel der 36 Millionen Hungernden der Welt leben in der südlichen Sahelzone. Ihre Lage hat sich in diesem Jahr weiter verschlechtert. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) erwartet einen weltweiten Rückgang der Getreideproduktion, von dem besonders Afrika betroffen sein wird. Nach einer gestern in Rom vorgestellten Studie werden in Afrika in der kommenden Ernte 92,8 Millionen Tonnen Getreide gewonnen, während der Ertrag im vergangenen Jahr noch bei 104,9 Millionen Tonnen lag.

Vor allem in den Gebieten südlich der Sahara sind die Versorgungsprobleme besonders groß. Der FAO Bericht nennt an erster Stelle Ruanda und Burundi, obwohl hier die Nahrungsmittelproduktion nach dem Krieg wiederaufgenommen wurde. Aus Sudan sind mehr als eine Million Menschen vor dem Bürgerkrieg geflüchtet und deshalb auf Nahrungsmittelspenden angewiesen.

Weltweit rechnet die FAO für das Erntejahr 1995 mit einer Getreideproduktion von 1,9 Milliarden Tonnen, das sind zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Zwar werden die Erträge in der Weizenernte höher sein als 1994, jedoch gebe es eine deutlich schlechtere Ernte bei den anderen Getreidesorten. Etwas verbessert hat sich dagegen die Lage in den Ländern, die hauptsächlich Reis anbauen. 1995 dürfte hier die Ernte um insgesamt acht Millionen Tonnen höher ausfallen als im Vorjahr.

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