Wieder neu im Kino : Noch mal gucken, neu sehen: François Ozons „Unter dem Sand“
Irgendwo tief drinnen sind Kinogucker doch auch Briefmarkensammler, und nach dem Erfolg von seinen „8 Frauen“ und aktuell mit „Swimming Pool“ ist François Ozon nun wirklich ein Name, den man sich merken muss. Und bei Bedarf eben nacharbeiten. Dafür kommt nun wieder „Unter dem Sand“ neu in die Kinos, in dem der Regisseur eine Frau mit dem plötzlichen Tod ihres Mannes konfrontiert. Gespielt wird sie von Charlotte Rampling (auch in „Swimming Pool“ zu sehen). Die Kamera konzentriert sich ganz auf Rampling: „Man könnte sogar fast unterstellen“, schrieb Katja Nicodemus in der taz, „das Drehbuch sei vor allem ein einziger, geschickt konstruierter Vorwand, sie allein zum Zentrum der Einstellung zu machen, denn Ozon filmt seinen weiblichen Star mit einer Hingabe, die schon lange keiner Schauspielerin mehr zuteil wurde. Mit einem diskreten Glanz, der sich nach Ramplings Zurückhaltung richtet und ihr die Räume, in denen sie sich bewegt, bis in die kleinsten Farbdetails wie Kleidungsstücke anpasst. So kann sich die Kamera in ihrer Rückenlandschaft verlieren, jede noch so kleine nervöse Regung ihres Gesichts registrieren und ihren Beinen folgen, wie seit Truffaut kaum mehr ein Regisseur einer Frau gefolgt ist.“