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Noch kein Nica-Kaffee

■ Fairer Mensa-Kaffee, aber nicht „öko“

Mit 180 Litern Kaffee bedröhnt sich der Deutsche Jahr für Jahr. Um die Kosten des braunen Pulvers muß sich der Verbraucher dabei kaum Gedanken machen: in den vergangenen zwei Jahren halbierte sich der Preis. Die KaffeepflückerInnen in der Dritten Welt sehen davon meist nur zehn Prozent. Der größte Teil versackt bei Zwischenhändlern und großen Röstbetrieben.

Doch seit einem Jahr setzt sich die Studenteninitiative „Frischer Kaffee für die Uni“ dafür ein, in den Berliner Hochschulen alternativ gehandelten Kaffee auszuschenken. „Wir wollen Kaffee von Organisationen“, sagt Ulrich Brandstetter von der Initiative, „die direkt von kleinbäuerlichen Betrieben importieren, den Produzenten Mindestpreise sowie langfristige Abnahmeverträge garantieren und den ökologischen Anbau fördern.“ Rolf Jürgen Graf, Leiter der Speisebetriebe des Studentenwerks, fand den Vorschlag gut. Er setzt sich auch sonst für alternative Produkte an der Uni ein, etwa Fleisch aus artgerechter Tierhaltung. Noch in diesem Monat will Graf den „Pedrokaffee“ mit dem „TransFair“-Siegel“ für fairen Handel einführen. Das Siegel zeigt jedoch nur kontrollierten, fairen Handel mit der Dritten Welt an. Aus kontrolliertem Anbau ist der „Pedro“ nicht, er ist die billigste alternative Bohne. Die Studenten hätten lieber einen Nicaragua- Kaffee, der nicht nur fair gehandelt, sondern auch ökologisch angebaut wird. Ulrich glaubt, daß die Studenten dafür durchaus noch etwas mehr zahlen würden. Graf sieht das skeptischer: „Seitdem wir für die Plastikbecher Aufschlag verlangen, ist der Umsatz um 100.000 Mark zurückgegangen.“ Sollte der „Pedro“ gut laufen, wolle auch er später den teureren Öko-Kaffee einführen. Die Initiative setzt derweil weiter solidarisch auf den Öko-Kaffee aus Nicaragua. Anja Dilk

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