Ausstellung : Noble Gäste
Die Kunsthalle ist zu, es wird umgebaut, die Exponate reisen durch die Welt. Manche bleiben aber in Reichweite.
Die Weserburg ist eines der Bremer Museen, die den Schätzen der Kunsthalle Asyl gewähren und Wert darauf legen, nicht einfach nur eine Unterbringung zur Verfügung zu stellen, sondern auch dafür sorgen, dass die „noblen Gäste“ nicht einfach nur herumstehen. Und eigentlich sollen sie natürlich auch noch einen gewissen Gewinn, und sei es einen ideellen, abwerfen. Die Weserburg, die die Ausstellung ihrer Gäste am Samstag eröffnet, lässt die Werke in Dialog mit ihrem eigenen Bestand treten. Ein Teil des Kunsthallen-Fundus stammt aus dem 19. Jahrhundert, wie zum Beispiel „Das eherne Zeitalter“ und „Johannes der Täufer“ von Rodin. Letzterer gerät gleich beim Betreten der Etage in auffälligen Gegensatz – oder ist es doch ein tiefer Dialog und damit auch eine Gemeinsamkeit? – mit der Wand „Lowdown“, 2007 von Frank Gerritz, und dem fotografierten Sternenhimmel von Thomas Ruff. Ein Landschaftsbild von Caspar David Friedrich, „Das Grab des Arminius“ korrespondiert – wie schon in der Kunsthalle – mit seiner fotografischen Umsetzung aus dem Jahr 2007 in einem LED-Leuchtkasten von Hiroyuki Masuyama. Es scheint, als sei der Künstler mit seiner Kamera im Rahmen einer Zeitreise an Ort und Stelle gewesen, um das geschichtsträchtige Motiv auf die Festplatte zu bannen. ASL
Ab Samstag, bis 28.6., Weserburg