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Niedersachsens Metaller stimmen über Tarifstreik ab

■ IG Metall rechnet mit hoher Zustimmung

Hannover (AP) – In der niedersächsischen Metallindustrie hat gestern die Urabstimmung über einen Streik begonnen. Rund 50.000 gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte in 230 Betrieben sollen bis zum Donnerstag darüber befinden, ob sie den Tarifkonflikt mit einem Arbeitskampf ab nächster Woche entscheiden wollen.

Der niedersächsische IG-Metall-Verhandlungsführer Jürgen Peters gab sich sicher, daß die erforderlichen 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für Streik stimmen werden, „weil die Kollegen die Faxen dicke haben“. Trotz Warnstreiks von rund 1,9 Millionen Metallern hatte es in mehr als 40 regionalen Tarifrunden keine Annäherung gegeben. Die Gewerkschaft verlangt in Niedersachsen Lohnerhöhungen um 5,8 Prozent und beschäftigungssichernde Maßnahmen.

Die Arbeitgeber wollen eine Nullrunde und Kürzungen beim Urlaubsgeld. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Peter Eiberger, erklärte, Beschäftigungssicherung sei nur möglich, wenn die Unternehmen genügend Aufträge zu vertretbaren Kosten bekämen. Achtzig Prozent der Metallbetriebe in Niedersachsen schrieben rote Zahlen und müßten vor dem Konkurs bewahrt werden. „Wir sind jederzeit bereit, uns wieder an den Verhandlungstisch zu begeben“, betonte Eiberger und drohte mit Aussperrungen für den Fall eines Streiks. Seiten 4 und 10

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