: Nie wieder Morsal O.
MÄDCHENSCHUTZ Anlaufstelle für Zuwanderinnen, die von Gewalt bedroht sind, wird gut angenommen
Erst im Januar soll es offiziell vorgestellt werden, doch ein Erfolg ist es schon heute – das Haus der Migrantinnen. Minderjährige Zuwanderinnen, die von familiärer Gewalt bedroht sind, finden dort seit gut vier Wochen eine erste Zuflucht. Elf junge Migrantinnen haben die neue Anlaufstelle bereits genutzt. Sie stammen aus Serbien, der Türkei, dem Iran, dem Irak und Afghanistan.
Der Verein Basis & Woge hatte das Projekt anderthalb Jahre nach dem gewaltsamen Tod der Deutsch-Afghanin Morsal O. mithilfe der Stadt ins Leben gerufen. Die Einrichtung findet bereits Erwähnung im Koalitionsvertrag von CDU und GAL. Die Stadt unterstützt das Schutzhaus für zunächst zwei Jahre mit insgesamt 760.000 Euro.
Bis zu sechs Mädchen können gleichzeitig Schutz in der Krisenunterkunft finden. Sie sollen „erst einmal zur Ruhe kommen“, sagt Leiterin Myriam Schrank. „Wir bieten ihnen ein kurzfristiges Zuhause, einen Ort, an dem sie sein können, und wir schauen dann gemeinsam möglichst zügig, wie es weitergehen kann.“ Der Aufenthalt in der „Zuflucht“ ist auf acht Wochen begrenzt. In dieser Zeit suchen die Mitarbeiter des Vereins nach Anschlussperspektiven.
Die Mädchen seien teilweise sehr selbstbewusst, sagt Myriam Schrank. Manch eine habe ihre Flucht aus der Familie lange geplant. Vermittelt werden die schutzbedürftigen Mädchen von den Jugendämtern, dem Kinder- und Jugendnotdienst und Beratungsstellen. MAC