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Nicu Ceausescu frei

Berlin (afp/taz) - Was viele Oppositionelle in Rumänien befürchtet hatten, trat jetzt ein: Nicu Ceausescu, der Sohn des rumänischen Diktators und ehemaliger Parteichef von Sibiu (Hermannstadt), wurde auf freien Fuß gesetzt. Das Gericht von Sibiu hat Nicu Haftverschonung gewährt, nachdem die Anwältin Paula Jacob ein medizinisches Gutachten vorgelegt hatte, demzufolge der des Völkermords und des illegalen Waffenbesitztes Angeklagte an Leberzirrhose und anderen äußerst schweren Krankheiten leidet. Nicu Ceausescu hatte während der Revolution im vergangenen Dezember in Sibiu Schußbefehl erteilt. Schon in der Vorwoche waren bereits mehrere Mitglieder der Familie freigelassen worden.

In Kronstadt (Brasov) haben 30.000 Arbeiter am Mittwoch mit einem Streik gegen die schlechten Arbeitsbedingungen und ausbleibende Materiallieferungen Gespräche mit Ministerpräsident Roman gefordert. Wenn es zu keinen direkten Gesprächen komme, werde ein Generalstreik erwogen, erklärten Gewerkschaftsvertreter. Auch vor der Bukarester Uni kam es am Mittwoch zu einer neuen Kundgebung im Anschluß an eine Demonstration der oppositionellen Christdemokratischen Partei, deren Teilnehmer Präsident Iliescu zum Rücktritt aufforderten.

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