: Nichtwähler kommen aus der Stadt
Nichtwähler kommen aus der Stadt
In Niedersachsen machte sich der Trend zur Nicht-Wahl vor allem in Städten bemerkbar. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben des Infas-Wahlexperten Hans-Jürgen Hoffmann in den kreisfreien Städten bei 62,1 Prozent, auf dem Land gingen dagegen 70 Prozent zu Wahl. Am Ende der Skala liegen die Städte Oldenburg und Emden (je 59,9 Prozent), in den Kreisen Northeim (74,2) und Vechta (73,9) war die Beteiligung am höchsten. Die Nichtwähler kommen dabei Hoffmann zufolge vor allem aus dem Kontingent der großen Parteien. Die Wahlbeteiligung von Jung- und Erstwählern liege jeweils noch einmal zehn Prozentpunkte unter dem allgemeinen Prozentanteil. Die Ursachen für den Wahlboykott sind dabei oft nicht leicht zu ermitteln. „Wählen gehen ist immer noch eine soziale Norm, gegen die zu verstoßen man nicht gern zugibt“, begründet Hoffmann die schlechte Forschungslage. So haben Untersuchungen in den 70er Jahren gezeigt, daß nur zwei Drittel bis drei Viertel der Nichtwähler zugeben, den Gang zur Urne verweigert zu haben. dpa
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