heute : Nichts bleibt, wie es war: 48 Stunden Kulturschock Neukölln
Das Zentrum und die Peripherie, alte Geschichte. Erst wollen alle ins Zentrum, dann stehen sie sich auf den Füßen rum, die Mieten steigen, blöde Touristen besetzen die Cafés am Hackeschen Markt. Dann beginnt der Szenemensch, nach Alternativen zu suchen. Der Wedding zum Beispiel, wo es noch echte Hausbars gibt, die in keinem Stadmagazin stehen (na gut, allmählich leider doch). Oder eben Neukölln. Der Bezirk der steilen Jogginganzüge, der Kampfhunde und Plastiktüten. Der Bezirk der Siebzigerjahre-Supermärkte, die überhaupt nicht retro gemeint sind, sondern einfach immer noch da. Das ist schön so, das könnte ruhig so bleiben, aber auch in Neukölln ist die Kultur auf dem Vormarsch. Von heute an wieder 48 Stunden lang, an jeder hundefreien Ecke, in Kirchen, auf Plätzen, in Kellergewölben. Künstler führen durch ihre Installationen (zum Beispiel heute 20 Uhr im alten Umspannwerk, das inzwischen „Kunst Werk“ heißt), Kirchenmusiker orgeln (heute 19 Uhr in der Philipp-Melanchthon-Kirche), harmlose Flugobjekte fliegen (immer wieder im Comenius-Garten, Richardstraße). Neukölln rockt. Das komplette Programm gibt‘s auf der Homepage unter www.48-stunden-neukoelln.de, mit der Neukölln Card (5 Euro) ist man zum halben Preis dabei.