neue filme: Nichts bereuen
D 2001, Regie: Benjamin Quabeck; mit Daniel Brühl, Jessica Schwarz u. a.; 93 Min.
Die ewig alte Geschichte vom Erwachsenwerden, von den prägenden ersten Erfahrungen. Die Geschichte von Sex and Drugs and Rock‘n‘Roll. „Nichts bereuen“ aber spielt im Heute und in Wuppertal. So heißt es eher: Kuscheln und Tequila und Diskurspop. Daniel ist 19. Er glaubt etwas zu verpassen, weil nach dem Abi nicht das Leben auf ihn wartet, sondern nur der Zivildienst. Vor Jahren hat er sich die Schulfreundin Luca zur großen Liebe erkoren. Und da die Liebe unerfüllt geblieben ist, wuchs sie immer weiter und wurde zur Last. „Man kann sich nicht aussuchen, wen man liebt“, sagt Anna. Sie ist die Leiterin der Altenpflegestation, in der Daniel seinen Zivi-Dienst schiebt. Anna liebt Daniel, und vielleicht liebt Daniel auch Anna. Wer weiß das schon, Daniel jedenfalls bestimmt nicht. So folgt die Handkamera schwankend ihrem Helden, wie er sich treiben lässt durch eine mittelgroße Stadt, und es entfaltet sich in stilsicheren Bildern eine mittelgroße Entwicklungsgeschichte zwischen letzten Schulfeiern, ersten Drogenerfahrungen und Fummeln in der Schwebebahn. Ein witziges und trauriges und vor allem exaktes Bild von Jugend in Deutschland.
CinemaxX Colosseum, Delphi, FT am Friedrichshain, Hackesche Höfe, Moviemento, Passage, UCI Kinowelt Pottsdam Center + Zoo Palast
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