: Nicht tödlich, aber tückisch
Multiple Sklerose ist nicht ansteckend, tödlich oder erblich. Sie bedeutet auch nicht Muskelschwund oder Geisteskrankheit. Vielmehr handelt es sich bei MS um eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems, die meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Dabei ist offenbar ein Teilbereich des Immunsystems „falsch programmiert“, wodurch es den gesunden Körper attackiert. Genauer: die Nervenfasern. Sie sind – ähnlich wie elektrische Kabel – von einer Isolierschicht (Myelin) umgeben. Bei MS entstehen in dieser Schutzschicht Entzündungsherde. Dadurch können Informationen nicht mehr richtig weitergeleitet werden – was Ausfälle bei Organen zur Folge hat. Dabei treten je nach Ort der Entzündung unterschiedliche Symptome auf. Auf 700 Personen kommt etwa eine Erkrankung. Dabei sind nahezu doppelt so viele Frauen wie Männer betroffen. In Deutschland gibt es etwa 120.000 Patientinnen und Patienten. ksc