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Nicht mehr in Rom verstecken

■ Villa Massimo-Stipendiaten aus Rom besuchen Hamburg

Ein Jahr lang Rom: Malen, musizieren, studieren. Dazu 1 750 Mark Taschengeld aus der Heimat. Gewohnt und gearbeitet wird in einer Villa in der Innenstadt, die mitten in einem 40 000 Quadratmeter großen Park liegt: Ein Traum, der alle zwei Jahre für rund 140 Künstler und Künstlerinnen aus den Bereichen bildende Kunst, Literatur, Komposition und Architektur wahr wird. Sie sind die Auslese einer Schar von Bewerbern aus ganz Deutschland, denen das Land und das Bundesinnenministerium den Aufenthalt in der Deutschen Akademie Villa Massimo bezahlt.

Gestern kamen 15 der erlesenen Künstler und der Direktor der Akademie Jürgen Schilling nach Hamburg. „Wir wollen die Villa Massimo und ihre Arbeit mehr an die Öffentlichkeit bringen“, sagte Schilling. Die Akademie habe seiner Meinung nach viel zu lange im Verborgenen gearbeitet und sich zu sehr auf Retrospektiven gestützt. So plant man jetzt Einzel- und Gruppenausstellungen, Konzerte und Lesungen, um mehr internationale Aufmerksamkeit auf die Künstler zu lenken. In Rom wird mit dortigen Akademien, Galerien und Kulturinstituten der Stadt zusammengearbeitet.

Großes Ziel Schillings wäre es, die Einrichtung in eine Stiftung umzuwandeln: „Dann würden die bürokratischen Auswahlverfahren endlich wegfallen.“ Die Villa Massimo in Rom wurde 1910 von Eduard Arnhold erbaut und dem preußischen Staat als Förderungsstätte für Künstler gestiftet. Nach dem ersten und zweiten Weltkrieg annektierte sie der italienische Staat, bis die Villa 1960 Deutschland zurückgegeben wurde.

In der Galerie Hans Barlach findet ab Samstag eine Ausstellung mit Kunstwerken der Stipendiaten der Villa Massimo statt. Mit seinen Fotografien dabei ist, unter anderem, Thomas Ruff, der 1994 als Deutscher Künstler an der Biennale in Venedig teilnimmt.

Andrew Ruch

Galerie Hans Barlach, Willistraße 11, Tel: 47 50 66.

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