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»Nicht jammern, sondern handeln!«

■ Berliner IGM-Chef Foede will Denkfabrik bauen

Berlin. Nicht jammern, sondern handeln, meint Manfred Foede, Chef der Gewerkschaft IG Metall, denn durch Lamentieren entstehe kein einziger neuer Arbeitsplatz. Die Gewerkschaft müsse deshalb neben ihren traditionellen Schutzfunktionen auch zukunftsorientierte Gestaltungsaufgaben übernehmen, allemal in einer so schwierigen wirtschaftlichen und finanziellen Situation wie jetzt. Gebraucht würden neue Ideen für neue Produkte die in neuen Verfahrensweisen hergestellt werden. Berlin bräuchte ein industrielles regionales Zukunftsprojekt genauso dringend wie die Stadtplanung das kürzlich gegründete Stadtforum.

Die Gewerkschaft hat aus diesem Grund dem Senat, den Kammern, den Arbeitgeberverbänden und regionalen Initiativen in der Stadt ein gemeinsames Zukunftsprojekt zum Thema »Produktinnovation und -konversion in der Berliner Metall- und Elektroindustrie« vorgeschlagen. Fachlich unterstützt wird es von zehn wissenschaftlichen Instituten und Technikberatungsstellen.

Hinter dem sperrigen Titel verbergen sich nicht fertige Konzepte, sondern das Angebot zum Dialog über die Metall- und Elektroindustrie von morgen. Der Abbau von Berlinsubventionen in einer Branche, die unter Strukturdefiziten leide, sagt IGM-Chef Foede, treffe auf eine Wirtschaftspolitik in der Stadt, die bisher über keine nennenswerten Ansätze für eine innovative und offensive Industriepolitik verfüge.

Dieter Scholz, Technologieexperte beim Vorstand der IG Metall, spitzt das Problem zu. Es bestehe die Gefahr, daß Berlin die Fehler anderer europäischer Metropolen wiederhole. Die Lebensbereiche Arbeit, Wohnen, Konsum und Freizeit dürfen nicht auseinandergerissen werden, die Folgen wären täglich Millionen von Menschen, die hin- und herpendeln. Die Zukunftsaufgabe wäre also, umweltverträgliche Produktionsverfahren zu entwickeln, die in dicht bevölkerte Stadtteile passen.

Als regionale Innovationsfelder für die Metall- und Elektrobranche schlägt die IG Metall die Bereiche Bautechnik, Verkehr, Abfall, Energie, Kommunikation und neue Produktionskonzepte vor. In Denkwerkstätten sollen diese Themenbereiche mit Hilfe von Workshops, Seminaren, Szenarien bis zu Politikvorschlägen konkretisiert werden. Das Projekt, deren Kosten die IG Metall auf rund drei Millionen Mark bei einer Laufzeit von 2,5 Jahren veranschlagt hat, soll vom Land Berlin finanziert werden. Die bisherigen Gespräche waren sehr positiv, sagt Manfred Foede, »wir gehen davon aus, daß der Dialog bald beginnen kann«. aku

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