: Nicht die Standorte quetschen
Bildungssentorin verteidigt Streichliste. Opposition verlangt vorübergehend 400 Stellen
„Wir haben die soziale Lage der Schulen ausreichend berücksichtigt. Da gibt es noch ganz andere Standorte“, erklärte Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig auf dem Schulforum von NDR und Abendblatt am Dienstagabend. Das Geld solle aber „an den Schulen sein“ und nicht zur „Quersubventionierung“ kleiner Schulen benutzt werden. Ein Satz, mit dem die Senatorin dem nicht enden wollenden Argumentehagel der Eltern standzuhalten versuchte.
Britta Ernst von der SPD bezweifelt, dass es nach den Schließungen „irgendeiner Schule besser gehen wird“. Denn die einzusparenden 69 Stellen seien verplant. Laut Haushaltsplan müsse die Senatorin in 2005 noch 267 Stellen streichen. Ursache sei die nicht ausfinanzierte Schulzeitverkürzung an Gymnasien, die rund 400 Stellen kostet, die erst 2009 mit dem Wegfall des 13. Schuljahrs frei werden. Ernst: „Statt diese Stellen jetzt aus den Standorten zu quetschen, sollte man sie bis 2009 befristet ins Schulsystem geben.“
Die Schulschließungen waren auch Thema in der Bürgerschaft. Während die CDU der Opposition „Lokalpopulismus“ vorwarf, empörte sich GAL-Politikerin Christa Goetsch über die Aufforderung der Senatorin an die Eltern, sich in den verbleibenden vier Wochen für ihre Schulen „ordentlich ins Zeug“ zu legen. Goetsch: „Nehmen sie Druck aus dem Kessel. Das Verfahren braucht mehr Zeit.“ kaj