heute in bremen : Nicht aufzuhalten
Das Krankenhaus St. Joseph-Stift informiert zum Thema Demenz
taz: Frau Hanich, wie lässt sich Demenz frühzeitig erkennen?
Sabine Hanich, Psychologin: Nur durch differenzierte medizinische und neuropsychologische Diagnostik. Medizinische Diagnostik beinhaltet unter anderem eine Bildgebung des Gehirns und eine Nervenwasser-Untersuchung. Neuropsychologisch wird anhand von Vergleichen mit dem Bevölkerungsdurchschnitt geprüft, ob tatsächlich eine Gedächtnisstörung vorliegt oder ob es sich um eine altersentsprechende und somit normale Gedächtnisleistung handelt. Weiter wird untersucht, ob noch andere Bereiche wie Orientierung und Sprache betroffen sind, denn eine isolierte Gedächtnisschwäche ist noch keine Demenz. Eine Demenz im Frühstadium wird von Betroffenen oft nicht bemerkt. Manchmal berichten Angehörige von Gedächtnisproblemen, die sie bei der Person beobachten.
Ist Demenz heilbar?
Den Abbauprozess im Gehirn kann man bis heute nicht stoppen. So genannte Antidementiva können den Verlauf allenfalls hinauszögern. Gedächtnistraining ist nicht zu empfehlen, da es meist wenig Nutzen bringt und bei den Betroffenen Stress auslösen und zu Depressionen führen kann. Besser ist es, Demenzkranke in ihren noch erhaltenen Fähigkeiten zu unterstützen und den Alltag so weit wie möglich an ihre Bedürfnisse anzupassen.
Wo finden betroffene Angehörige Unterstützung?
Zum Beispiel bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, bei der Demenz Informations- und Koordinationsstelle oder in Selbsthilfegruppen. Fragen: atw
18 h, St. Joseph-Stift. Kostenlose Anmeldung: ☎ 347 16 66