: Nicht alle Deiche wachsen hoch
Die norddeutschen Küstenländer werden sich in Zukunft besser gegen Sturmfluten schützen müssen – bis hin zu Sturmflutsperrwerken in den Mündungen von Weser und Elbe. Das ist eines der Ergebnisse der Hamburger Klimatage. „Es muss heute gehandelt werden“, so Michael Schirmer von der Universität Bremen am Rande des Symposiums. Schirmer koordiniert mehrere Forschungsvorhaben zum Thema Klimawandel und Küstenschutz und ist selbst Deichhauptmann in Bremen. Er wies auf die großen Unterschiede beim Hochwasserschutz unter den Küstenländern hin: Während Schleswig-Holstein in seinem Generalplan für den Deichausbau 60 Zentimeter mehr eingeplant habe, werde der Klimawandel in Niedersachsen nicht berücksichtigt. „Vorbildlich“ nannte Schirmer entsprechende Hamburger Maßnahmen. „So etwas Teures und Schönes könnte sich Bremen gar nicht leisten.“
Hamburg gibt für sein, seit 1989 und noch bis 2007 laufendes, Deichausbauprogramm insgesamt 500 Millionen Euro aus. Das Geld ist nach Ansicht vieler Forscher gut angelegt, denn nicht nur der Meeresspiegel wird in den nächsten Jahrzehnten steigen. Auch stärkere Stürme in der Nordsee werden das Wasser immer höher auftürmen. So werden selbst die Hamburger ihre neuen Deiche wohl in 20 bis 30 Jahren aufstocken müssen. Der Klimaschutz, so Schirmer, helfe, dafür Zeit zu gewinnen. knö