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Nicaraguas Drähte laufen heiß

■ Managua erwartet US–Intervention und will Truppenzahl verdoppeln / US–Senat bewilligt nicht–militärische Contra–Hilfe / Contras fordern neue Runde der Friedensgespräche / Bischof Obando y Bravo am Contra–Draht

Managua/Washington (afp) - Nicaragua will wegen einer angeblich drohenden US–Intervention die Zahl seiner Truppen auf 600.000 verdoppeln und die Ausrüstung der Streitkräfte erheblich modernisieren. Dies erklärte Verteidigungsminister Humberto Ortega am Samstag vor Gewerkschaftern in Managua. Der US– Senat hatte in der Nacht zum Samstag eine nicht–militärische Hilfe für die Contras in Höhe von 15 Mio. Dollar bewilligt. Die Contra hat unterdessen eine neue Runde von Gesprächen über einen Waffenstillstand verlangt, berichtete am Wochenende der Vermittler zwischen den Sandinisten und der Contra, Kardinal Miguel Obando y Bravo. Verteidigungsminister Ortega sagte in seiner Rede in Managua, er erwarte, daß Reagan den Kon greß um die Bewilligung von weiteren 270 Millionen Dollar Unterstützung für die Contra ersuchen werde. Die CIA plane für die nächsten Monate „Provokationen und Zwischenfälle“ entlang der Grenze zu Honduras. Ortega erklärte, Managua beabsichtige bereits seit langem, Abfangjäger und moderne Luftabwehr–Waffen zu kaufen sowie zusätzliche Radaranlangen zu installieren und die Marine zu verstärken. Tausende nicaraguanischer Offiziere würden derzeit in Kuba, der Sowjetunion und Nicaragua in der Bedienung technisch hochentwickelter Waffen unterwiesen, fügte er hinzu. Managua sei zwar bereit, Abrüstungsvereinbarungen zu treffen, es werde aber nicht auf das „Recht“ verzichten, moderne Waffen zur Landesverteidigung zu besitzen.

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