piwik no script img

Neumann hat Bremen satt

■ Bremer CDU-Chef plant Bonn-Karriere

Innerlich hat sich Bremens CDU-Chef Bernd Neumann schon gen Bonn verabschiedet. Als er gestern zu seiner regelmäßigen Pressekonferenz zu „bundes-und landespolitischen Fragen“ ausholte, da geriet der zweite Teil so kurz wie noch nie. Nach dem Kanzler-Lob für seinen erfolgreichen Einsatz in der DDR strebt Neumann nach neuen Aufgaben im Rahmen der ersten Berliner Bundesregierung. Befragt nach der eigenen Karriereplanung bat er um zurückhaltende Berichterstattung und gestand listig seine Taktik: „Immer daran denken, nie davon reden.“

Nach den Ferien will Neumann auch die Bremer CDU statt mit Schulstufen, Gewerbeflächen und Müllverbrennungsanlagen

erstmal mit der großen Deutschlandpolitik befassen. Auf einem Sonderparteitag am 23. September soll die Frage der Selbständigkeit Bremens im Mittelpunkt stehen. Parteichef Neumann ist zwar ganz entschieden dafür, kritisiert aber ebenso entschieden alles, was die Mehrheitspartei und der Senat daraus machen (vgl. ausführlich in taz-Bremen vom 2.8.).

Sein Fett bekam vor allem Bürgermeister Wedemeier ab, von dem es zwar „glänzende Fotos“ gebe, der ansonsten aber „nur als Bonvivant mal in Bremen vorbeischaut“. Schließlich sei Wedemeier nicht „Bremens Außenminister“, sondern auch ein „Bürgermeister, wie der von Braunschweig“.

Ase

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen