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Neuer Streit um Mahnmal

■ Geplantes Holocaust-Denkmal in Berlin wird in Experten-Kolloquien diskutiert. Kritik an Auslobern

Berlin (taz) – Der Streit um das sogenannte Holocaust-Mahnmal steht wieder auf der Tagesordnung. Am Freitag fand in Berlin das erste von drei Kolloquien zu einem zentralen Denkmal für die ermordeten Juden Europas statt. Zu den Podiumsdiskussionen mit etwa 70 Historikern, Architekten, Künstlern und Politikern hatten sich die drei Auslober des künstlerischen Wettbewerbs entschlossen, nachdem sich am Siegerentwurf heftiger Streit entzündete und Bundeskanzler Helmut Kohl im Sommer 1995 ein Veto einlegte. Die erste Veranstaltung stand unter der Fragestellung „Warum braucht Deutschland das Denkmal?“

Die nächste Debattenrunde folgt am 14. Februar zum „Standort, dem historischen und politischen Kontext und der zukünftigen stadträumlichen und städtebaulichen Einbindung“. Die dritte Runde am 11. April soll sich mit der „Typologie, Ikonographie und Dimensionierung des Denkmals“ beschäftigen.

Schon jetzt meldeten die Teilnehmer, fast ohne Ausnahme, Protest gegen den von den Auslobern des Wettbewerbs vorgegebenen Diskussionsrahmen an. Bund, Land und der „Förderverein für ein Denkmal für die ermordeten Juden“ hatten fünf Punkte vorgegeben, darunter den strittigen Standort südlich des Brandenburger Tors, die Entscheidung, daß kein neuer Wettbewerb in Frage komme und daß die Grundsteinlegung am 27. Januar 1999 erfolgen müsse. Man wolle nicht nur über Varianten reden, argumentierte die Mehrheit der Experten, man wolle das gesamte Konzept auf den Prüfstand stellen. Andernfalls werde das Expertenwissen für eine „Alibiveranstaltung“ mißbraucht. aku Bericht Seite 16, Debatte Seite 10

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