■ Burundi: Neuer Präsident
Bujumbura (AFP) – Knapp drei Monate nach dem blutigen Putschversuch in Burundi ist am Donnerstag abend der bisherige Minister für Ackerbau und Viehzucht, Cyprien Ntaryamira, zum Nachfolger des bei dem Putschversuch getöteten Präsidenten Melchior Ndadaye gewählt worden. Der 38jährige Agraringenieur, der wie Ndadaye dem Volk der Hutu angehört, erhielt im Parlament 78 von 79 Stimmen. Auf seine Wahl, die noch vom Verfassungsgericht bestätigt werden muß, hatten sich die Parteien kurz zuvor verständigt. Um mögliche Unruhen in Zusammenhang mit einem neuen Wahlkampf zu vermeiden, hatte das Parlament am vergangenen Samstag mit den Stimmen der regierenden Frodebu eine Verfassungsänderung verabschiedet, die die Wahl Ntaryamiras durch das Parlament ermöglichte. Die dem Tutsi-Militär nahestehende Opposition hatte das als „Staatsstreich“ verurteilt und zu Protesten aufgerufen. Erst nach einem Parteiengespräch am Donnerstag hatte die wichtigste Oppositionspartei Uprona eingelenkt. Unterdessen kam es in den Armenvierteln Bujumburas weiterhin zu Zusammenstößen zwischen Hutu und Tutsi. Dabei wurden nach Polizeiangaben seit dem Wochenende etwa zehn Menschen getötet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen