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Neue Widersprüche in der Berliner Korruptionsaffaire

Berlin (dpa) - Als „Phantasiegeschichten“ hat der Bonner Staatsminister Friedrich Vogel angebliche Verbindungen des Bundeskanzleramtes zur Berliner Korruptionsaffaire um den früheren CDU–Baustadtrat Wolfgang Antes bezeichnet. Vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß wies er am Freitag die Darstellungen des Wuppertaler Geschäftsmannes Otto Putsch zurück, der Vogel über das 1984 geplante Millionengeschäft mit landeseigenen Wohnungen in Berlin telefonisch informiert haben will. Vogel sagte, er kenne Putsch überhaupt nicht und habe nie über einen Verkauf von landeseigenen Wohnungen in Berlin gesprochen. Im Gegensatz dazu hatte Putsch erklärt, er kenne den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeskanzleramt schon seit Anfang der 70er Jahre. Der wegen Bestechung zu zwei Jahren Freiheitsstrafe Verurteilte bestätigte, nach seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft Ende 1986 eine eidesstattliche Erklärung entworfen zu haben, die Antes unterschreiben sollte. Darin hieß es, die von Antes geforderten fünf Millionen Mark, die zusätzlich zum Kaufpreis von acht Millionen Mark für die 2.000 Wohnungen gezahlt werden sollten, seien „für die Parteikasse in Bonn und Berlin“ bestimmt gewesen.

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