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Neue Verhandlungen?

■ Arbeitgeber lehnen Übernahme der Tarifeinigung aus Rheinland-Pfalz ab

Nach der Tarifeinigung im rheinland-pfälzischen Einzelhandel haben die Arbeitnehmervertreter in Berlin gestern die Händler aufgefordert, noch in dieser Woche an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Nach Ansicht der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) könnte der Abschluß als Grundlage für die Verhandlungen dienen.

Die Arbeitgeberseite lehnte eine Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen vor dem 20. August hingegen ab. Eine Übernahme des rheinland-pfälzischen Ergebnisses komme für die Arbeitgeberseite nicht in Frage, da die Gegebenheiten in beiden Ländern völlig anders seien, sagte Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes. Er schließt jedoch nicht aus, daß einzelne Punkte übertragbar sein könnten.

Für die DAG ist eine Einigung „auf dem Niveau von Rheinland- Pfalz“ vorstellbar. Weniger werde es für Berlin „auf keinen Fall“ geben, erklärte Verhandlungsführer Roland Tremper. Nach Darstellung von HBV-Verhandlungsführer Birkhahn, weist der Abschluß „qualitative Elemente“ auf: die Schaffung einer Vier-Tage-Woche und eine tägliche Arbeitszeit von 8,5 Stunden. Wenn die Arbeitgeber mitmachten, sei ein Abschluß noch in dieser Woche möglich.

Unterdessen dehnte die DAG gestern ihre Streikaktionen auf den Ostteil der Stadt aus. Im „Kaufhof“-Warenhaus am Alexanderplatz legten am Morgen rund 400 Mitarbeiter die Arbeit nieder. Erst wenn ein Abschluß auf dem Tisch liege, sei der Tariffrieden wiederhergestellt, sagte Tremper. Auch die HBV hat zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. Für Betriebe, in denen bereits erfolgreich Warnstreiks stattgefunden haben, soll eine Urabstimmung erfolgen. ADN

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